Niederösterreich

Freitag, 30. Mai 2008

Unter Hirschn

hirschIn Tulln findet jedes Jahr die größte Oldtimermesse Österreichs statt. Als bekennender Puch Maxi Fan (BJ 1984 / Höchstgeschwindigkeit 41,4 Km/h bergab mit Rückenwind) musste ich da natürlich hin! Hab dann auch gleich meine Freundin mitgeschleppt und mir gedacht:
Das ist was Frauen wolln! Auf die Oldtimermesse nach Tulln! Die Atmosphäre ist wie eine Mischung aus Sporthalle, Schrebergarten und Campingplatz mit einem Hauch Kaserne! Man sieht viel Bart und ein wohliger Schweißgeruch weht über die Wiesn, die wie nach einem Flugzeugabsturz mit den absurdesten Teilen übersät ist. Man findet hier einfach alles was gut und rostig ist! Neben dem Identifizieren von "Kolbenmuffen", "Flanschbacken", "Puffnocken" bzw. "Poppnieten" etc. fröhnt man hier auch ausgiebig dem Schrauber-Fachvokabular. Die vorherrschende Kleidungsfarbe auf Oldtimermessen ist Olivgrün und Braun und man muss aufpassen, dass man sich nicht gegen einen Oldtimermessebesucher lehnt, weil man diesen für ein Gebüsch hält! Das Wort Oldtimer trifft auch auf die Besucher zu, denn das Durchschnittsalter liegt bei 65+ (und dementsprechend auch für die Musikbeschallung: "Schön, schön, schön war die Zeit", "Surfin USA", etc.)! Zum Glück sind Oldtimermessen einige der wenigen noch bestehenden reinen Männerdomänen! Das einzige, was es hier auch für Frauen gibt, ist Armeebekleidung! Aber trotz der schwer verdaulichen Wurstprodukte, die auf Oldtimermessen jeder isst, musste ich (sehr zum Leidwesen meines mittlerweile neben mir mitschleifenden Lieblings) bis zum bitteren Ende in Öl, Rost und Werkzeug rumwühlen und werde wohl auch im nächsten Jahr wieder auf die Oldtimermesse nach Tulln fahrn! Das senkt den Altersdurchschnitt beträchtlich!

Freitag, 16. Mai 2008

Dürnsteiner Mittelalterfreaks

fahrradDas Fahrrad ist das umweltfreundlichste Verkehrsmittel. Leider kann man nicht überall Fahrrad fahren, weil Autos oder Wolkenkratzer im Weg stehen oder man sich ständig in irgendwelchen Schienen verheddert! Nicht so in der Wachau, dort ist wahrscheinlich schon vor der "Venus von Willendorf" das Fahrrad erfunden worden, denn alles in der Wachau, inklusive der Marillenberge, sind aufs Fahrradfahren ausgerichtet! Sogar die Donau! Spätestens dann, wenn man ganz entspannt mit Unterstützung der Rollfähre von Spitz nach Arnsdorf über die Donau fährt, bemitleidet man alle S-Klasse Fahrer, die ständig auf Autobahnen oder in Tunneln klaustrophobische Anfälle bekommen und keinen Parkplatz finden, während man immer mit dem typischen Wachauer Donauradweg-Rückenwind an diversesten Skurrilitäten des Mittelalters vorbei GLEITET, bzw. beim Dürnsteiner Mittelalterfest direkt auf dem Fahrradweg komische Getränke wie Honigmet etc. trinken kann ohne ein schlechtes Gewissen zu haben (allerdings gilt in Österreich auch für Fahrradfahrer die 0,8 Promille-Grenze!!!). Man muss ja danach nicht zum Mittelalterfreak werden und ständig in Ritterrüstung rumlaufen, aber ein Besuch in der mit Totenköpfen ausgestatteten Mutterkirche der Wachau, des über 1000 jährigen St. Michael ist ein mystischeres Erlebnis als ein Death Metal Konzert. Bei ausreichendem Marillenschnapspegel (nicht mehr Fahrradfahren!!!) REDEN die aus Terrakotta gefertigten „sieben Hasen" auch mal mit einem!

Wachauer Marillenschnaps

marilleWenn man sich die dicke Venus von Willendorf (dem Sexsymbol des Steinzeitösterreichers!) anschaut, merkt man, dass der Homo Sapiens wahrscheinlich auch früher in der Wachau nur gegessen und Wein getrunken haben muss, auch wenn sich die Geschichte des Weines nur 8.000 Jahre zurückverfolgen lässt und die dicke Venus schon über 25.000 auf dem Buckel hat! Fragen über Fragen! Wenn man in der Wachau ankommt spürt man sofort den mineralischen Boden (B, Co, Cu, Fe, Mn, Mo, Zn. Alles klar?) durch die Turnschuhe hindurch, wenn man auf den extrem umständlich gebauten Steinterrassen auf den steilen Donauhängen steht und von der Donausonne geblendet wird. Da denkt man sofort: Auf diese Terrasse passt trotz des Mikroklimas nicht mal n Mikro-Traktor drauf! Bedeutet also, dass der Wachauer Marillenbauer dazu verdammt ist, auf immer und ewig per Handarbeit seine Früchte zu ernten! Daran hat man sich in der Wachau aber anscheinend gewöhnt und aus der Not eine Tugend gemacht, bzw. erreicht, dass niemand in ganz Europa seine Aprikosen „Wachauer Marillen" nennen darf, auch nicht die Marillenbauern in der Champagne! In Wachauer Schulen gibt's wahrscheinlich schon in der dritten Klasse das Fach „Marillenschnapsbrennen", denn jeder zweite Wachauer ist Schnapsbrenner, weil man bei diesen Marillen auch wirklich fast nichts falsch machen kann!

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