Dienstag, 12. August 2008

Landkino in der Steiermark

Unterwegs in der südlichen Weststeiermark, in der von Weinbergen geprägten steirischen Toskana, waren wir im Sulmtal und um das Sulmtal herum unterwegs. Da wo das berühmte "Sulmtaler Huhn" wohnt, neben komischen Gemüsearten wie Kürbis, Hopfen und Käferbohnen. Einquartiert waren wir in einem sehr netten Landhaus in Wies Eibiswald, was man in kultureller Hinsicht als das Altaussee (ohne See) der steirischen Toskana bezeichnen kann, weil sämtliche Künstler der Region hier anscheinend immer beim Hasewend absteigen. Genauer gesagt beim Kirchenwirt, einer Mischung aus bodenständiger Fleischhackerei, edlem Gasthaus und skurrilem Kino. Da ist man also in diesem beschaulichen Wies Eibiswald beim Hasewend, isst Sulmtaler Zelodec und geht dann anschließend ins direkt im Gasthaus befindliche Kino, in welchem heut Almodovar, morgen Haneke, übermorgen Scorcese läuft, sprich: Mainstream, nein danke! Das besondere an diesem Kino ist, das es fast so groß ist wie Wies Eibiswald selbst! Und so modern wie Wiens Millenium Multiplex!? Da saßen wir dann also zu zweit im Hasewend-Dolby-Surround-Multiplexkino in Wies Eibiswald und haben uns den ganzen Film über über die Zustände auf dem Land gewundert!

Hochzeit in Mähren

Am vorvorletzten Wochenende waren wir in Zabreh (Hohenstadt an der March) in Tschechien auf einer katholischen Hochzeit eingeladen und haben den ganzen Tag böhmisches Bier getrunken. Bei Hochzeiten, die um 11 in der Früh mit einem katholischen Zeremoniell (Sliwowitz) anfangen, dann in eine Busfahrt übergehen, welche die gesamte Hochzeitsgesellschaft an einen unbekannten Ort bringt, sind immer spannend, weil man ja nie weiß, wann der Bus aus diesem unbekannten Ort wieder abfährt. Da ist Dosierungsmanagement wichtig, weil: Wenn man schon zur Mittagszeit anfängt wohlschmeckendes tschechisches Bier zu trinken, dann kann es sein, das man zur Kaffeezeit schon fünf Bier getrunken hat, was dann gegen frühen Abend zu leichten Müdigkeitserscheinungen führt, wenn die Party grad erst so richtig beginnen soll. Zumal Katholiken ja, man glaubt es kaum, wenn die mal feiern, dann feiern die mit Sternpolka und so weiter! Und die protestantischen Langweiler fragen sich mitten in dieser ausgelassensten Stimmung: Wie lange dauern eigentlich katholische Hochzeiten an unbekannten Orten so im Schnitt? Da ist es dann unhöflich zu fragen, weil dann wird man gefragt: Gefällts dir hier nicht? Also fragt man nicht, trinkt weiter Bier und Sliwowitz, der in Tschechien übrigens wie Nagellackentferner schmeckt, und nimmt so gegen Mitternacht an der x ten Sternpolka teil, welche sehr ausgelassen vom Posaunisten mit dem Namen Pontius posaunt wird. Abgesehen vom tschechischen Busfahrer, der die Hochzeitsgesellschaft leider vergessen hatte, war es dann aber auch morgens um vier dank böhmischem Bier, Sliwowitz und Sternpolka immer noch ein kollossaaal anständiges Hochzeitsfest.

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